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Samstag, 18. Mai 2013

Mommy, where's Nemo?

Heute hat es mich trotz des ständigen Nieselwetters nach draußen gezogen, vor allem weil ich auf meiner Liste doch noch einige Punkte gefunden hab, die ich gern abhaken würde. Also ab in den Zug und nach Liverpool gefahren und von dort aus mit dem Bus zum World Museum Liverpool. Die beiden Deutschen, die seit Donnerstag hier im Haus wohnen waren gestern dort, und waren begeistert. Als ich das Gebäude betrat, das wirklich sehr imposant ist durch seine Größe aber auch seine Fassade, die an alte griechische Tempel erinnert, war ich leicht negativ überrascht, dass so ein Lärm herrschte. Um meine Außenwelt (und die kleinen schreienden Kinder) auszublenden setzte ich meine Kopfhörer auf und mich passend zur jeweiligen Galerie in die Ausstellungswelt. Interessant fand ich an den Kindern, dass die englischen Kleinkinder wohl genauso nicht erzogen wurden, wie man das von den Deutschen denkt. Furchtbar. Steht da doch dick und fett am Glas "DO NOT TAP ON THE GLASS" was macht das Kind: BUMM BUMM BUMM. Trümmert das da voll dagegen. Dass die Scheibe nicht zerbrochen ist, war ja grad alles :D Eine andere lustige Beobachtung waren viele Kinder im geschätzten Alter von 3 - 5 Jahren, die eine Art Leine umgeschnallt hatten. Natürlich nicht am Hals (wobei so ein Kettenhalsband ab und zu die bessere Alternative gewesen wäre..), sondern meistens kreuzgebunden, einmal um den ganzen Körper gewickelt und vor allem in allen möglichen Farben. Hab sogar eine gesehen, die eine richtige Laufleine mit Rückholfunktion hatte... Leider konnte ich das nicht fotografieren, die Mutter hat mich so misstrauisch beäugt, dass ich mich nicht mehr getraut hab :D Dafür gabs viele andere interessante Sachen zu fotografieren, die sich nicht beschwert haben (da sie schon etwas länger tot waren). Vermutlich weil die Dino-Mum keine Rückholleine für ihre Kinder hatte... Als ich dann durch alle vier Stockwerke durch hatte, war es schon 4 pm und ich machte mich auf ins 5. Stockwerk, ins Planetarium. Die letzte Karte hatte ich durch lieb gucken und mit den Wimpern klimpern bekommen und freute mich dementsprechend auf die Vorführung "a journey around our earth". Die Sitze waren schön weich, und als die ersten Sternbilder über unseren Köpfen zu funkeln begannen, war ich fasziniert. Bis ein kleines Kind der Meinung war, jeden Planeten begrüßen und auch wieder verabschieden zu müssen. Ging dann so: Hello Pluto, Bye Bye Pluto! Etc.. Und das in einer Lautstärke, dass irgendwann einer mal "Shut up!!!!" brüllte :D Ich war es nicht, ehrlich!!! Als sich die Sternbilder und alles darauffolgende anfingen zu drehen, fand das mein Gehirn nicht so lustig und gab dementsprechend Meldung an meinen Magen. Irgendwann blieb mir nichts anderes mehr übrig, als die Augen zu schließen und mich wegzuträumen. Die Folgen von geöffneten Augen wären zu fatal gewesen :D Nie wieder Planetarium für mich! Nach dieser Erfahrung torkelte ich aus dem Museum raus in den immer noch anhaltenden Nieselregen und machte mich auf meinen Weg zur Matthew Street. Leichter gesagt als getan, denn obwohl ich einen Stadtplan mit mir rumschleppte und genau eingezeichnet hatte, wo ich hin musste, hat es trotzdem länger gedauert (20 Minuten) als geplant. Irgendwie hab ich trotzdem nicht so ganz verstanden, warum die Liverpooler Bevölkerung so einen Wind um diese Straße macht, nur weil da der ehemalige Cavern Club (erster Spielort der Beatles) und sein heutiges Pendant stehen. Was ich allerdings ganz interessant fand, war die Liverpool Wall of Fame. Da waren dann Schallplatten aller Künstler aufgehängt, die aus Liverpool kommen und mal einen Nummer Eins Hit hatten. Sah nicht schlecht aus. Nach den 5 Minuten, die mich die Straße gekostet hat, suchte ich mir dann die Pizzeria, die mir meine Kollegin empfohlen hatte, das Casa Italia in der Stanley Street. Angekommen war ich total entzückt von dem Ambiente, überall standen Tische mit grünen und roten Karodeckchen, liebevoll eingedeckt - und alles war voll. Gott sei Dank ist es als Einzelperson nicht so schwer, einen Tisch zu bekommen, auch wenn man komisch angeguckt wird. War aber trotzdem toll da, meine Pizza kam unglaublich schnell (Parmaschinken und Pilze) und da ich nicht wie der deutsche Bauer aussehen wollte, der ich beim Pizza essen normalerweise bin, hab ich mir das Besteck geschnappt und angefangen, an der Pizza rumzusäbeln. Und dann hat leider der Bauer in mir mit voller Kraft zugeschlagen und die Gabel hat es nicht überlebt. Oh Gott, ist mir das peinlich :D Da aber der Kellner so süß mit mir geflirtet hat (und ich dann sogar ein Tiramisu gekriegt hab, Frau muss sich ja schließlich auch belohnen..), fand ich es dann nicht mehr ganz so schlimm. Meine einzige Hoffnung war, dass man nicht gleich vermuten würde, das Hulk damit gespielt hat :( Satt, glücklich und (wie immer nach gutem Essen) müde ging es dann ab nach Hause zum Eurovision Song Contest gucken. Und das mach ich jetzt immer noch und bin dieses Jahr für Finnland auf Platz 1, Frankreich Platz 2 und Malta Platz 3. Den komischen Mann mit der Quietschestimme (mir fallen noch bessere Vergleiche ein, aber die sind nicht für einen Blog geeignet) gehört wegen des Verursachens von Ohrenkrebs disqualifiziert werden. Ich wünsch euch noch ein schönes langes Wochenende und verspreche, dass ich morgen die Postkarten abschicken werde! Eure nach Zitronen duftende (Ich liiiiebe Lush!) Isabel <3

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