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Freitag, 24. Mai 2013

Saying good-bye with mixed feelings..

Wow, heute ist Freitag. Genauer gesagt ist es der 24. Mai 2013, 22:22 in England und 23:22 in Deutschland. Und ganz langsam rückt die Heimreise näher. Irgendwie kann ich es noch gar nicht glauben. Vier Wochen war ich in Liverpool, hab eine nervende aber eigentlich ganz nette Gastfamilie gehabt, zwei Zimmer von denen keins auf lange Zeit nur Vorteile hatte (ich erinnere hier an den Vogel Vorfall hinter meinem Bett..) und eine wunderbare Zeit in der University of Liverpool. Meine Kollegen waren der Wahnsinn. Nicht nur, dass alle ausnahmslos freundlich waren - jeder hat mit jedem geredet, gelacht, Witze gemacht und dem anderen Essen von Tesco mitgebracht. Es hat sich angefühlt, als wären die Mitarbeiter der Uni trotz ihrer Vielzahl eine Art Familie. Und auch wenn ich die vier Wochen allein hier verbracht hab, hab ich mich in der Bibliothek doch nie alleine gefühlt. Am Liebsten hab ich mit Mario zusammen gearbeitet. Er gehört zum Service Desk Personal und erzählt die lustigsten Geschichten. Außerdem ist er wirklich intelligent, hat 3 Masterabschlüsse und bildet sich absolut nichts darauf ein. Übrigens spricht er ganz gut Deutsch :) Bevor ich heute das letzte Mal aus der Bibliothek rauslief, entgegen dem Studentenstrom (der immer noch fällige Gebühren bezahlen muss), wollte ich noch eine Runde drehen, um mich persönlich von allen zu verabschieden. Angefangen bei Emma, mit der ich mittags essen war, und die mir eine Tasse für meine Sammlung von der Universität sowieso eine ganz tolle Karte geschenkt hat. Die Karte zeigt das berühmte Victoria Building, und alle, mit denen ich in den vier Wochen zusammen gearbeitet hab, haben mir darauf Glück gewünscht, eine gute Heimreise oder dass ich auf jeden Fall zurück kommen muss. Ich bin ziemlich sicher, dass ich das machen werde. Denn die Leute aus der Bibliothek haben mich als Freund bezeichnet - und das muss doch definitiv gewürdigt werden! Ohne eine Träne zu vergießen wurde ich von allen lieb geknuddelt, ich lächelte sie ein letztes Mal an und lief aus der Bibliothek. Ein paar Meter weiter drehte ich mich noch einmal um - und da kullerten dann doch die Tränchen. Es ist einfach ein komisches Gefühl zu wissen, dass ein ganzer Ozean zwischen uns liegt und dass ich nicht einfach so mal zu Besuch kommen könnte. Auch wenn mich das nicht davon abhalten wird, nächstes Jahr vielleicht im Urlaub mal vorbei zu gucken. Jetzt heul ich schon wieder :D Aber ich dachte mir, ich pack hier noch eine kleine Zusammenfassung rein, was mir besonders gut gefallen hat und auf was ich ruhig hätte verzichten können. Also have fun :D Ich hätte definitiv auf das kleine Monster verzichten können (das übrigens seit heute Abend wieder im Haus ist), auf die Art wie er Fremde behandelt und die Eltern nichts dazu sagen. Außerdem ist es hier nicht nur unordentlich sondern auch dreckig, sodass ich nur mit Hausschuhen rumgelaufen bin (wenn es sein muss Papa, dann muss es eben sein^^). Dann wäre da noch der ständig in einer fürchterlichen Lautstärke laufende Fernseher, der Typ der jeden Dienstagabend über mir Filme guckt und ich jedes einzelne Wort verstehen kann und dann die meisten Macho-Sprüche des Vaters. Nicht zu vergessen, mir war dann doch irgendwann das ständige Laufen zu blöd und bin dann konsequenterweise mit dem Bus zur Bibliothek gefahren. Den Berg hab ich mir somit gespart :) Achja, die netten Tierchen, die hier mein Zimmer heimgesucht haben müssen natürlich auch erwähnt werden. Die Spinnen, die ich mit eigenen Schuhen getötet habe, die arme Taube in meiner Wand hinter meinem Bett...Eigentlich wollte ich auch das Wetter dazu schreiben, den ständigen Wind, der mich mehr als einmal zu einer unfreiwilligen Michael Jackson Performance gezwungen hat und den Regen, der mir netterweise zweimal nasse Schuhe und Socken bereitet hat - aber nach einem Blick auf die Wetterkarte in Deutschland kann ich nur voller Erstaunen sagen, dass das wohl das erste Mal ist, dass England besseres Wetter hat als Deutschland! So, ich hör jetzt auf zu motzen und komm zu meiner Plusliste: Definitiv stehen da Manieren der Engländer drauf. Klar, jeder hat mal schlechte Laune, aber zu Fremden ist man immer höflich und nett. Hier steht man in der Bahn auf, falls eine alte Frau stehen muss. Ich mag definitiv die unglaubliche Größe der Bibliothek, und ich kann stolz von mir behaupten, dass ich mich nur am Anfang mal verlaufen hab! Die Büchervielfalt, die Art mit den Problemen der Studenten umzugehen oder ihnen zu helfen und überhaupt die Jobs die es hier gibt!! Ich würde wirklich gerne ein Liasion Librarian sein, auch wenn es sowas in der Art leider in Deutschland wohl nicht gibt. Gefallen hat mir auch, dass sich meine Kollegen um mich gekümmert haben. Jeder hatte Zeit für mich, hat mir bereitwillig bei meinen Aufgaben geholfen oder hat einfach nur mit mir erzählt (auch wenn ich in der Mittagspause ganz gern meine Ruhe hab). Ich hab viel erfahren in den vier Wochen, vor allem viel Lustiges. Hier geht ein großes DANKE an Emma, Caroline und Elizabeth, die mir rieten auf jeden Fall studieren zu gehen. Ich nehms mir zu Herzen :) Ich mag auch, dass die Gegend hier ganz hübsch ist. Zehn Minuten Fußweg zum Strand oder zur Zugstation ist wirklich in Ordnung. Die Züge selbst sind übrigens gar nicht mit den deutschen zu vergleichen. Ist es draußen warm, werden sie gekühlt und regnet es wie aus Eimern, es zieht oder ist einfach nur kalt ist die Heizung auf kuschelig warm gedreht. Wenn die Verkäufer hier gemerkt haben, dass man nicht aus England ist, wurde erst einmal breit gegrinst, über die Heimat ausgefragt - und dann alles noch einmal gaaaaanz langsam erklärt. Oh genau, bevor ich es vergesse: Mein Englisch hat sich noch gebessert! Auch wenn (ohne angeben zu wollen) alle Mitarbeiter meinten, mein Englisch sei perfekt, und ich mein Wörterbuch nicht einmal gebraucht hab, hab ich doch gemerkt dass ich auch irgendwann den nuschelnden Liverpooler Dialekt verstanden hab. Isn't that nice? Die Stadt an sich ist übrigens auch schön, auch wenn es jetzt nur noch eine Großstadt wie viele andere ist. Sie hat ihre Sehenswürdigkeiten (und davon genug), ihre Einkaufsmeilen und ihre Straßen, denen man lieber fern bleiben sollte. Ich glaube, ich hab alles gesehen, was ich sehen wollte und vielleicht noch mehr, hab mein Geld ausgegeben und schöne Sachen gekauft - kurz gesagt, ich hatte eine wunderbare Zeit, an die ich mich definitiv immer erinnern werde. Dafür vielen, vielen Dank an die Sydney Jones Library, die Harold Cohen Library, die Liverpool School of Tropical Medicine Library, die Sheppard-Worlock Library und die Aldham Robarts University. Ich werde euch vermissen und ich hoffe, einige von euch kommen wirklich mal nach Deutschland, um meine Universität zu besuchen!!! Das ist jetzt der letzte Blogeintrag, morgen bin ich ja schließlich wieder zu Hause. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht zu lesen, was ich hier alles mitgemacht hab und ich bin wirklich fasziniert, wie viele Personen meinen Blog gelesen haben! Danke <3 Isabel Freiberger :)

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