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Dienstag, 30. April 2013

Der erste "richtige" Arbeitstag

So, heute war mein erster richtiger Arbeitstag. Mehr oder weniger. Ich durfte wieder um 10 anfangen, und als ich um halb 8 aufgestiegen bin, hat doch allen Ernstes die Sonne geschienen!! Ich glaub, ich bin im falschen Land gelandet. Bei Sonnenschein kann England richtig hübsch sein, und ich beweg mich - dank fernbleibender Allergie (hier ein dickes fettes DANKE!!! an Herrn Fein fürs Daumen drücken!) - wirklich gern im Freien. Los ging es heute in der Abteilung "Acquisition" also der Erwerbung. Interessanterweise nutzen viele Unibibliotheken in England "Millenium", das wirklich einfach zu sein scheint. Heute durfte ich zwar nur zugucken, aber morgen darf ich dann auch selbstständig was machen, und dann werd ich sehen ob das nicht vielleicht ein klitzekleines bisschen voreilig war. Gearbeitet wird in den englischen Bibliotheken übrigens nur mit dem MARC System, nicht mit MAB so wie wir hier. Ich hab versucht, Parallelen zu ziehen, aber leider sind die Kategorien anders. Interessant war es trotzdem. Der Mann der mir gezeigt hat, wie eine Bestellung abläuft heißt Keith und hat einen ganz niedlichen Akzent - ich hab ca. die Hälfte verstanden und nach dem gefühlt 100. Mal "could you please repeat it?" hab ich dann einfach nur noch genickt. Mit der Zeit wurde es dann aber besser. Jedenfalls war es ganz witzig, da wir ein Buch bestellt haben, das erst eingegangen war und deshalb musste er zum Schluss mit vielen aus der Abteilung reden, damit diese Bestellung wieder storniert werden konnte. Ganz schön viel Aufwand, und das nur für mich, freut mich :) Nach einer Stunde in der Erwerbung ging es dann an einen der vielen Service Desks, die überall in der Bibliothek verteilt sind. Dank einiger Umstrukturierungen (aha, jetzt stimmt das Wort... Deutsch ist eben doch ganz schön schwer...) müssen die Mitarbeiter, die eigentlich feste Plätze an ihren eigenen Service Desks hatten, alle paar Stunden an einen Anderen wechseln, um den Studenten besser helfen zu können. Danach hat mich Emma mit in ein Meeting geschleppt, das aus Studenten "Reps", also Repräsentanten der verschiedenen Jahrgänge, der Studentengilde, einem Bibliotheksmitglied (Emma) und anderen Leuten bestand. Leider habe ich deren Berufsbezeichnung nicht verstanden, aber eine von ihnen war wohl eine Tutorin. In diesem Meeting wurde dann besprochen, ob alle zufrieden sind und ob es irgendwelche Dinge gibt, die geändert werden müssen. Im Gegensatz zu deutschen Schulen haben sich die Unimitarbeiter wirklich ALLES notiert und versprochen, zu bessern was gebessert werden kann. Und laut Emma wird das wohl auch passieren. Ich muss gestehen, ich hab zwar zugehört, wurde aber abgelenkt von dem Mädchen das die Sitzung geleitet hat. Die hatte eine sehr seltsame Sprechweise, und bis ich irgendwann dahinter kam, dass wenn sie "bach" sagt "back" meint (und ähnliche seltsame Satzkonstruktionen, Abkürzungen und was weiß ich nicht alles..), war das Meeting schon fast zu Ende und ich hab nur die Hälfte mitgekriegt. Trotzdem, schön zu wissen dass sich alle so bemühen, den Studenten ein leichtes Leben zu machen. Nach diesem Meeting hatte ich eine Stunde Mittagspause und bin anschließend mit meiner Kamera durch die Gebäude gelaufen und hab Fotos gemacht. Als ich dann wieder zu Emma konnte, wollten wir meinen Internetzugang austesten - natürlich hatte ich es schon mit dem Handy ausprobiert, ich hätte nämlich nichts dagegen auch in der Bibliothek erreichbar zu sein :P Jedenfalls konnten wir beide nicht lesen, was auf dem Papier stand da die Schrift ziemlich unleserlich war und wir trotz Herumprobierens es einfach nicht hinbekommen haben. Egal, wir hätten uns denken können, dass man zum Dateien aufs Handy laden Internet braucht. Und da ich nichts herunter laden kann, wenn ich kein Internet hab weil ich mich nicht ins W-Lan einloggen kann, musste das eben bis heut Abend warten. Zum Schluss bekam ich dann noch eine Sicherheitsführung - anstatt einfach zu sagen wenn's brennt renn a) den Leuten hinterher die aussehen als würden sie vor dem Feuer wegrennen oder b) den grünen "Exit in case of fire" Schilderlein hinterher, durfte ich eine 3/4 Stunde durch das Gebäude laufen und mir die hübschen grünen Schildchen angucken die wirklich alle fünf Meter irgendwo hängen. Bei der Gelegenheit hab ich allerdings das wirklich beeindruckende, für Studenten zugängliche Magazin, den Gebetsraum (leider nur von außen) und andere interessante Dinge gesehen. Meine Witze bezüglich "Wie schiebt man einen Menschen im Rollstuhl die Treppe runter - einmal kurz schubsen, dann hat sich das erledigt" und "Das Personal bleibt im Falle eines Feuers in der Nähe der Bibliothek - oh schön, rettet die Studenten aber lasst das Personal elend verbrennen" wurden leider entweder nicht verstanden oder waren nicht lustig. Kann ich allerdings gar nicht verstehen... :D Mein schönstes Erlebnis heut kam übrigens von Andrew und Sandie, zwei dem Service Desk zugeteilten Mitarbeitern, die mir sagten dass ich wirklich sehr nett sei und dass sie vermutet hätten, dass ich Englisch wohl als Muttersprache hätte. Bin ich gut oder was? *Mir selbst auf die Schultern klopf* Übrigens bin ich gestern Abend noch umgezogen, und hab jetzt ein größeres Zimmer und ein Doppelbett *muahaha* Und damit ich meine schöne, neue, rote Tasche nicht so schnell demolier - und dass jeder weiß wo ich hingehör - hab ich mir eine Umhängetasche gekauft :) Sehr umweltfreundlich übrigens. So, bei mir wars das jetzt für heute, den Tag lass ich entweder mit den letzten Seiten meines Buches ausklingen oder mit einem der vielen Filme die ich dabei hab. An dieser Stelle: Anja vielen Dank für die Filme!!! Ich hab dein Mitbringsel schon gekauft und du wirst mich eventuell dafür hassen <3 Schönen Tag noch und bis morgen, eure Isabel

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